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Ringlokschuppen, Mülheim an der Ruhr, Foyer
Video

Die erschütternde, etwa 20minütige Videoinstallation „The Shire“ untersucht das Zusammenwirken von KI und Grenzregimen. Die messerscharfe und prophetische Analyse des Videokünstlers Luis Krawen läuft durchgängig während der Konferenz.

Luis August Krawen: The Shire

Krawen untersucht darin die Verstrickungen von Silicon-Valley-Milliardären wie Peter Thiel und Palmer Lucky, ihre Querverbindungen in die Alt-Right-Szene, und eine Verschiebung zentraler sicherheitspolitischer Narrative in Richtung Popkultur.

Denn Thiel wie Lucky benennen ihre Sicherheitstechnologie-Firmen nach Gegenständen aus J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“, mit eindeutiger politischer Richtung: Anduril, „die Flamme des Westens“ ist bei Tolkien das Schwert, mit dem Aragorn in den Kampf gegen das Böse zieht. Was bedeutet es, dass Palmer Lucky sein 2016 gegründetes Start-up, das US-amerikanisches Militär und Polizeibehörden mit neuesten, KI-gestützten Lösungen im Kampf gegen illegale Migration an der mexikanischen Grenze unterstützen soll, Anduril Industries nennt?

Und was bedeutet diese Form der Rückübersetzung des Virtuellen in die Realität für unser Verständnis von Virtual Reality? Und was die nicht-architektonische Regulierung von Raum für eine Gesellschaft?

Die Videoinstallation untersucht die Dynamiken dieser Entwicklung unter Rückgriff auf die von Palantir & Anduril geprägte Metaphorik von „The Shire“ als popmythologische Heimatphantasie, denn „The Shire” (zu Deutsch: das Auenland), ist die Heimat der Hobbits, die ultimative Idylle.

THE SHIRE ist eine Produktion der Münchner Kammerspiele und war eingeladen zu den Bayerischen Theatertagen und der Kunst Biennale Warschau.

 

Luis August Krawen ist Videokünstler, Regisseur & Performer. Er wuchs in Berlin auf, war langjähriges Mitglied bei P14 an der Volksbühne und studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Luis gestaltet 3D-Animationen für und in Bühnenräumen, u.A. am Schauspielhaus Zürich, Schauspiel Frankfurt, Maxim-Gorki-Theater & zuletzt bei den Bayreuther Festspielen für den Ring, sowie Tristan & Isolde. 2020 inszenierte er unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano den Opernfilm „Pierrot Lunaire“ an der Hamburger Staatsoper, 2022 seine erste Bühnenarbeit „Nightcore“ an den Münchner Kammerspielen, wo er derzeit Artist in Residence ist.

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