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15:30–16:45 Ringlokschuppen, Mülheim an der Ruhr, Bühne 1
Tischgespräch

mit Thomas Köck

Gigantomanien und Weltentwürfe - arts of writing on a damaged planet

Wieso wird in times of crisis and apocalypse das biographische, semi-biographische, autofiktive Schreiben wiederentdeckt? Müssten nicht eigentlich die systemischen Analysen in den Blick kommen, aber vielleicht funktioniert ja auch einfach das Private, das Persönliche als Vehikel um das Systemische zu erfassen, dann doch scheinbar so gut?

Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass nahezu zeitgleich mit der Abschaffung des Goldstandards und dem Beginn des Neoliberalismus die Subjektivität in die Literatur Einzug erhält, die „langsame Heimkehr“ unter dem Zeichen einer neuen Subjektivität beginnt und jede Form der Spekulation des Denkens über andere Welten beendet wurde. Das persönliche Wachstum als die größtmögliche spätmoderne Erzählung?

Thomas Köck, geboren 1986 in Steyr, Oberösterreich, wurde durch Musik sozialisiert und studierte Sinologie, Philosophie & Literaturwissenschaft in Wien sowie Szenisches Schreiben und Film an der Universität der Künste Berlin. Seine Theaterstücke, Libretti und Hörspiele, die mehrfach ausgezeichnet wurden, erscheinen im Suhrkamp Verlag. Er war Hausautor am Nationaltheater Mannheim, hat an Dokumentarfilmen mitgearbeitet, Kurzfilme u. a. für ARTE gedreht, bloggt mit KollegInnen gegen rechts auf nazisundgoldmund.net, inszeniert eigene Texte für Theater und Radio und entwickelt mit Andreas Spechtl unter dem Label „ghostdance“ konzertante Readymades. 2022 verbrachte er längere Zeit in Mexiko und lebte auf Einladung der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.

Foto: Flavio Karrer

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